Ein Film, zwei Bundesländer und sieben Vorführungen: Der Dokumentarfilm „Kabul, City in the Wind“ tourt von Mittwoch, 10. November 2021, bis Dienstag, 23. November 2021, durch Bayern und Baden-Württemberg. Die Außenstelle Stuttgart von Engagement Global, der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) und das Evangelischen Zentrum für Entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) von Brot für die Welt laden Interessierte dazu ein, Afghanistan aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Der Film wird in Originalfassung mit Untertiteln gezeigt.
Aboozar Amini dokumentiert in seinem achten Film „Kabul, City in the Wind“ die Geschichte der beiden Geschwister Afshin und Benjamin, die auf sich alleine gestellt in Kabul leben, sowie des Busfahrers Abas. Das Leben der Protagonisten wird von dem 1985 in Afghanistan geborenen Regisseur Aboozar Amini nicht dramatisiert. Es wird vielmehr ein Schlaglicht auf den Alltag gewöhnlicher Menschen geworfen – in einem Land, das viele nur durch die Berichterstattung über Terror und Krieg kennen. „Gerade über Afghanistan dominiert der westliche Blick in den Medien, uns ist es aber wichtig, dass die Perspektive des Globalen Südens auch bei uns gezeigt wird.“, erklärt Bernd Wolpert, Geschäftsführer des EZEF. „Daher haben wir diesen Film eines Filmemachers mit afghanischen Wurzeln in unser Programm der filmbezogenen Bildungsarbeit aufgenommen.“
Ergänzt werden die sieben Filmvorführungen von „Kabul, City in the Wind“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Globaler Filmherbst im Süden“ durch die persönlichen Eindrücke von Nahid Shahalimi. Die in Afghanistan geborene Künstlerin, Autorin, Menschenrechtsaktivistin und Filmemacherin berichtet über ihre Reisen in das Land, aus dem sie als Kind geflohen ist, sowie aus der Arbeit mit afghanischen Organisationen und vermittelt – wie auch in ihrem Buch „Wir sind noch da! Mutige Frauen aus Afghanistan“ – ein Bild von aktuellen Problemen.
Die Filmtour, die vor Ort von Kommunen, Kinos und Vereinen durchgeführt wird, ist ein Angebot des Programms Entwicklungspolitischen Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global und wird finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen. Die Außenstellen von Engagement Global führen das Programm dezentral durch, um entwicklungspolitisches Engagement auch regional und lokal dauerhaft zu verorten.