Am Montag, dem 20. November 2017 startet die Bewerbungsphase des ASA-Programms. Bis zum 10. Januar 2018 können sich Studierende, Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen sowie Fachkräfte zwischen 21 und 30 Jahren online bewerben. Seit über 55 Jahren bietet das Qualifizierungsprogramm jungen Menschen verschiedener Berufs- und Studienfelder einen Ort für gemeinsames Lernen, Perspektivwechsel und entwicklungspolitisches Engagement. Sie wollen globale Zusammenhänge verstehen und sich für eine gerechte Welt stark machen. 2018 vergibt das ASA-Programm etwa 300 Stipendien.
Ein dreimonatiges Praktikum führt die ASA-Teilnehmenden in ein Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas, wo sie in einem Projekt mitwirken und neue Blickwinkel auf ihr Tätigkeitsfeld und globale Wechselwirkungen erfahren. Einige Projektpraktika dauern sechs Monate: Sie beginnen zunächst für drei Monate bei einer deutschen Projektpartnerorganisation, bevor sie ebenso lange in einem Land des Globalen Südens fortgesetzt werden. Die Themen sind vielfältig. In der Vergangenheit untersuchten Teilnehmende zum Beispiel Recyclinglösungen in Brasilien, beteiligten sich an ziviler Konfliktbearbeitung in Kirgisistan oder beschäftigten sich mit Softwareentwicklung in Äthiopien.
Die Projektpraktika werden in Kooperation mit Organisationen realisiert, die in ganz unterschiedlichen Bereichen für eine global nachhaltige Entwicklung tätig sind. Sie finden bei Nichtregierungsorganisationen und Durchführungsorganisationen staatlicher Entwicklungszusammenarbeit, innerhalb kommunaler Partnerschaften sowie bei Unternehmen und Hochschulen statt. In der Zusammenarbeit mit Hochschulen gibt es für den kommenden Jahrgang eine ganz besonders erfreuliche Nachricht, berichtet Programmleiterin Andrea Dorneich: „Nach einer erfolgreichen Pilotmaßnahme mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg wird die ASA-Hochschulkooperation 2018 nicht nur auf insgesamt sieben Bundesländer ausgeweitet, sondern auch auf das Programmformat global“. Im globalen Format bilden Teilnehmende aus einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas und Teilnehmende aus Deutschland ein Team, das das gesamte Programm – einschließlich eines sechsmonatigen Projektpraktikums – zusammen durchläuft. Bereits seit Ende der 1980er Jahre fördert das ASA-Programm auf diese Weise den Süd-Nord-Austausch und stärkt ihn seitdem kontinuierlich.
Über das Projektpraktikum hinaus erwerben alle ASA-Teilnehmenden in mehreren Seminaren Wissen über globale Zusammenhänge, Kompetenzen im Umgang mit Diversität sowie Gruppen- und Projektmethoden. Sie tauschen sich zudem zur eigenen Position innerhalb globaler Machtstrukturen, zu Privilegien und Rassismus aus. Die Reflexion der eigenen Werte, der eigenen Haltung und des eigenen Handels begleitet den ASA-Programmablauf, der hierfür stetige Impulse bietet.
Ein großes Alumni-Netzwerk lädt anschließend ein, das Programm mitzugestalten, sich weiterzubilden und ist Ausgangspunkt dafür, langfristig etwas zu bewegen. Denn das ASA-Programm versteht sich als Werkstatt Globalen Lernens und fördert internationale Lerngemeinschaften junger Menschen, die ihre Gestaltungsspielräume erkunden und sich für eine nachhaltige Entwicklung vernetzen wollen.