„Dorthin wo Milch und Honig fließen“, die Theaterproduktion zum Thema Flucht und Migration von Engagement Global und dem Verein intakt, begeisterte das Publikum schon 2015 in Düsseldorf und 2016 in Köln. Das Stück wurde für den renommierten Kurt Hackenberg-Preis der Freien Volksbühne Köln nominiert.
Aufgrund des großen Erfolgs wurde eine weitere Version für Essen entwickelt, eine Adaption für Hannover ist in Arbeit. Ab dem 5. Juli 2017 ist „Dorthin wo Milch und Honig fließen“, schließlich erneut in Köln zu sehen – eine passende Gelegenheit für alle, die das Stück bisher verpassten, aber auch für die, die bereits dabei waren. Denn durch vier verschiedene Fluchtgeschichten, können die Teilnehmenden neue Perspektiven erleben.
Spielstätte ist Köln-Kalk – kaum ein anderes Veedel könnte eine bessere Bühne sein. Die Theaterproduktion lädt zu einer inszenierten Fußreise durch den von Migration geprägten Stadtteil ein. Via Audioguide leiten vier Geflüchtete die Theatergängerinnen und -gänger durch das Viertel und lassen sie an ihrem Schicksal teilhaben. Wie fühlt es sich an Heimat, Familie und Freunde zu verlassen? Was haben Burhan aus Afghanistan, Sami aus dem Irak, Rajana aus Somalia oder Halima aus Syrien auf ihrem Weg „Dorthin wo Milch und Honig fließen“ erlebt? Alle Teilnehmenden gehen alleine, folgen 120 Minuten einer der vier Stimmen aus den Kopfhörern und haben am Ende das Gefühl „ihren“ Geflüchteten persönlich kennengelernt zu haben.
Die künstlerischen Leiterinnen Charlott Dahmen und Karin Frommhagen entwickelten die Erzählungen gemeinsam mit der Autorin Rosi Ulrich auf Basis zahlreicher Interviews mit Geflüchteten. So sind nahbare Schilderungen entstanden, die aufmerksam Zuhörende mitnehmen auf einen lebendigen Parcours voller Hoffnung und Verzweiflung. Zwischendurch immer wieder die Anweisung: „Bitte drück die Stopptaste und nimm deinen Kopfhörer ab!“ Dann verbinden sich die Fluchtspuren mit dem Hier und Jetzt, mit dem Viertel, mit dem marokkanischen Café, mit der kleinen Moschee, mit der Beratungsstelle für Geflüchtete. Neben den professionellen Schauspielenden, die an verschiedenen Orten Teil der Geschichte werden, sind auch Menschen aus dem Stadtteil Teil des Stücks. Kunst und Realität schieben sich ineinander und ermöglichen eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht. Schlusspunkt der vier Schicksalswege ist ein Café, in dem die Besuchenden ihre Eindrücke teilen können.
Für die Wiederaufnahme wurde die Theaterproduktion weiterentwickelt und die vier Fluchtgeschichten aktualisiert – schließlich haben sich die Lebensumstände von Burhan, Sami, Rajana und Halima verändert. Für sie steht jetzt weniger die Frage nach dem Aufenthaltsstatus im Fokus sondern vielmehr ihr berufliches und privates Weiterkommen.
Als Angebot der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit wird „Dorthin wo Milch und Honig fließen“ gefördert von Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Es entstand in Kooperation mit dem Eine Welt Netz NRW e.V., intakt e.V. und EXILE Kulturkoordination.