„There is no Plan(et) B“, lässt sich immer wieder auf den Plakaten der Freitagsdemonstrationen von Schülerinnen und Schülern lesen. Diese Aussage gilt nicht nur für den Klimawandel. Der Ressourcenverbrauch der Menschheit insgesamt liegt weit über dem, was auf unserem Planeten zur Verfügung steht. Dieser Verbrauch geht nicht nur zulasten künftiger Generationen, sondern ist auch extrem ungleich verteilt und birgt langfristig erhebliches Konfliktpotenzial. Durch den Klimawandel wird dies in verschiedener Hinsicht verschärft: Zum einen werden die Auswirkungen auf natürliche Lebensgrundlagen sichtbar bei der Landwirtschaft,der Verfügbarkeit von Wasser oder Bewohnbarkeit von Land. Zum anderen sorgt die Entwicklung neuer (auch klimafreundlicher) Technologien für eine erhöhte Nachfrage nach Metallen, seltenen Erden oder anderen Rohstoffen, die hierfür benötigt werden.
So können digitale Lösungen und Umwelttechnologien zwar zur CO2-Reduzierung beitragen. Sie bedürfen jedoch zumeist spezifischer Rohstoffe, deren Beschaffung nicht selten umweltschädigend, menschenrechtsverletzend und konfliktträchtig ist. Ein bekanntes Beispiel ist der Ausbau der Elektromobilität. Wie der weltweite Bedarf an Lithium für die Akkus der Fahrzeuge verträglich und ressourcenschonend gedeckt werden kann, ist bislang unklar.
Vor allem in den (Entwicklungs-)ländern, in denen Rohstoffe gefördert werden, stellt sich die Frage, auf welchem Wege diese gewonnen werden und wer davon profitiert. Wie kann im Sinne einer frühzeitigen Präventionsstrategie sichergestellt werden, dass gerade besonders nachgefragte Rohstoffe keine gewaltsamen Konflikte in den fördernden Ländern provozieren oder verstärken? Und wer trägt die Verantwortung, wenn diese nicht umgesetzt wird?
Schließlich stellt sich auch die Frage nach alternativen Produktionsmethoden und Wiederverwertung. Eine nachhaltige Ressourcennutzung kann bedeutend zur Erreichung der 17 Ziele der Agenda 2030 beitragen. Jedes Jahr landen rund 50 Millionen Tonnen Elektroschrott auf dem Müll, nur jedes fünfte Gerät wird angemessen recycelt. Wie kann es gelingen, die auf dem Markt vorhandenen Rohstoffe besser zu recyceln statt neue Rohstoffe zu fördern? Wie können Anreize für ein nachhaltigeres Kreislaufsystem geschaffen werden sowohl in der Wirtschaft als auch im persönlichen Verhalten, um ressourcenschonender zu produzieren und konsumieren?