EBD – Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland

Das EBD-Programm trägt zur Bekanntmachung und Auseinandersetzung mit der Agenda 2030 und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung bei. In Projekten und Veranstaltungen diskutieren Teilnehmende kritisch die 17 Ziele, beleuchten den Begriff Nachhaltigkeit und erhalten Strategien mit Blick auf die Umsetzung.

Was ist möglich?

In Berlin widmen sich Studierende einmal jährlich während der Sommerakademie einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die Sommerakademie ist eine Kooperation der Berliner Außenstelle von Engagement Global mit dem Zentrum für Globales Lernen (EPIZ).

Wie Sport nachhaltig gestaltet werden kann, das konnten Studierende an der Deutschen Sporthochschule Köln erfahren. In Kooperation mit dem Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung bot die Außenstelle Düsseldorf während der Themenwochen „Sport. Global. Nachhaltig“ Vorlesungen und Seminare rund ums das Thema Agenda 2030 an.

Fairer Handel schafft Gerechtigkeit in internationalen Lieferketten und Wirtschaftsaktivitäten. Informations- und Bildungsangebote des EBD-Programms vermitteln Wissen und Hintergründe zu fairem Handel und globalem nachhaltigem Wirtschaften.

Das EBD-Programm trägt durch entwicklungspolitische Bildungsarbeit dazu bei, dass mehr Menschen die Zusammenhänge zwischen einer individuellen Kaufentscheidung, den Arbeits- und Lebensbedingungen in den Produktionsländern und internationalen Handelsflüssen verstehen. Neben Verbraucherinnen und Verbrauchern, richtet sich das EBD-Programm auch an Wirtschaftsakteure und Sportvereine, die mit ihrer Kaufentscheidung einen aktiven Beitrag für wirtschaftliche Veränderungen in Ländern des Globalen Südens leisten können.

Was ist möglich?

Was ist die wichtigste natürliche Ressource nach Wasser? Welcher Rohstoff wird weltweit am meisten abgebaut? Es ist Sand und auch wenn der Eindruck trügt: bereits jetzt ist Sand ein knappes Gut. Welche Auswirkungen das auf den Globalen Süden hat, wie das Problem in die entwicklungspolitische Bildungsarbeit eingebracht werden kann, war Thema in einem Fachgespräch organisiert von der Außenstelle Stuttgart von Engagement Global in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung, dem Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung, dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. wie auch der Werkstatt Ökonomie.

Auf der Messe Fair Friends in Dortmund war Engagement Global (Außenstelle Düsseldorf) gemeinsam mit der Berliner Kampagne #sporthandelt fair vertreten und hat zum Thema Sport und Fairer Handel in Form von Diskussionsrunden und Vorträgen informiert. Unter anderem wurden anhand des Films #einBall Einblicke in die Produktionsbedingungen von Sportartikeln vermittelt. Der Film diente als Einstieg für Workshops, um dazu anzuregen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, kritisch das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und eigene Handlungsoptionen zu erkennen.

Flucht, Vertreibung und Migration haben vielfältige Ursachen. Ob Krieg und Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung, Armut und Perspektivlosigkeit, Umweltzerstörung und Klimawandel oder Rohstoffhandel und Landraub – meist sind diese Fluchtursachen eng miteinander verwoben. Es ist ein globaler Problemkomplex, der in zunehmender Größenordnung alle Kontinente der Erde prägt und neben zahlreichen anderen Politikfeldern auch die traditionelle Entwicklungszusammenarbeit vor große Herausforderungen stellt.

Das EBD-Programm trägt dazu bei, ein differenziertes Verständnis für die Ursachen und Hintergründe von Migration und Flucht zu vermitteln und informiert über eigene Handlungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Fluchtursachen.

Was ist möglich?

Wie steht es um die Gleichberechtigung von Frauen in Afghanistan und welches Bild zeichnen westliche Medien von afghanischen Frauen? Gemeinsam mit den entwicklungspolitischen Landesnetzwerken Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens wie auch Initiativen vor Ort organisierte die Außenstelle Leipzig eine Thementour über das Leben von Frauen in Afghanistan für die ländlichen Regionen Mitteldeutschlands. Referentinnen mit Fluchthintergrund erzählten sehr differenziert von ihrem Leben in Afghanistan, wie man auch unter den Taliban als Frau Selbstbestimmung üben konnte und was ihre Motive für Flucht waren.

Welche Erfahrungen machen Künstlerinnen und Künstler weltweit mit dem Thema Flucht und Migration? Was sind die verschiedenen Perspektiven auf das Thema? Die Karikaturenausstellung „Ein Ort. Irgendwo" greift diese Fragen auf. Die Mainzer Außenstelle von Engagement Global stellte gemeinsam mit lokalen Organisationen oder den entwicklungspolitischen Landesnetzwerken im Saarland, in Hessen und Rheinland-Pfalz künstlerische Arbeiten zum Thema Flucht und Migration aus und bot den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, das Thema in Podiumsdiskussionen und ähnlichen Formaten zu vertiefen.

Akteure in Deutschland, die in fragilen Kontexten zur Friedenssicherung im Globalen Süden aktiv sind – wie die Bundeswehr –, werden durch Bildungsangebote des EBD-Programms entwicklungspolitisch geschult, um ein Bewusstsein für entwicklungspolitische Zusammenhänge zu erhalten und diese in ihre Tätigkeiten einfließen zu lassen. Ziel ist zu verstehen, was nachhaltiger Frieden bedeutet und wie dieser durch Entwicklungszusammenarbeit erreicht und gestärkt werden kann.

Was ist möglich?

Wie kann eine Partnerschaft zwischen der Bundeswehr und der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit funktionieren, um die Unterstützung der Zivilbevölkerung in einem Einsatzland wie Mali zu gewährleisten? Damit setzten sich Teilnehmende der General- und Admiralstabsausbildung in einem Seminar an der Führungsakademie auseinander, welches gemeinsam mit Engagement Global (Außenstelle Hamburg) und der Führungsakademie der Bundeswehr durchgeführt wurde.

Engagement Global (Außenstelle Leipzig) organisierte gemeinsam mit der Unteroffiziersschule des Heeres mehrere Trainings für angehende Unteroffiziere, mit dem Ziel, Einblicke in die Vielzahl der unterschiedlichen Aspekte von Sicherheitspolitik vor dem Hintergrund eines breiten sicherheitspolitischen Ansatzes (unter Einbeziehung der Agenda 2030) zu geben. Inhaltlich wurden entwicklungspolitische Themen basierend auf der Agenda 2030 vermittelt, die bislang kaum in der klassischen militärischen Landes- oder Bündnisverteidigung sowie in Auslandseinsätzen aufgegriffen wurden.